Schmankerl – ein bekannter Begriff im Alpenraum für besondere regionale Delikatessen und Leckerbissen. Aus diesem Grund stellen wir hier die besten Schmankerl und Rezepte aus Österreich und weitere Länder vor – einfach von dort wo gute Küche zu Hause ist
Hörst du das Lied der Berge? Falls nicht, reicht es definitiv auch, sich den Geschmack der Alpen und ihrer ganz besonderen Schmankerl, auf der Zunge zergehen zu lassen. Wir begeben uns mit diesem kulinarischen Reiseführer also auf die Suche nach den gemeinsamen Spuren der Küchentraditionen von Österreich, Deutschland, der Schweiz, Italien, Frankreich und Slowenien. Je höher die Berge, desto… was genau macht die Kulinarik der Alpen aus? Was unterscheidet die einzelnen Länder? Wo trifft das typisch Regionale auf das offensichtlich Gebirgige? Lassen wir uns in diesem kulinarischen Reiseführer gemeinsam den Geschmack der Alpen auf der Zunge zergehen.
Grüne Wiesen, weiße Gipfel, deftige Schmankerl. Die Küche der Alpen ist eine alte, traditionsreiche, aber auch sehr sparsame Kost. Die Schätze der Natur, die im Sommer so großzügig verteilt wurden, waren in langen, eisigen Wintern zum Glück immer noch da. Denn man verstand sich auf die Kunst des Haltbarmachens. So entstand zum Beispiel Käse. Diese weltweit geliebte Delikatesse wurde aus der Not heraus geboren und verdankt der sensiblen Rafinesse von Sennerinnen und Sennern ihren globalen Siegeszug. Man weiß bis heute nicht, wer den Käse erfand, aber das macht nichts. Die so haltbar gemachte Milch stammte von Kühen, Schafen oder Ziegen, deren Nachwuchs es nichts auszumachen schien, die Milch mit den Menschen zu teilen. Gebirgsmilch ist noch heute ein ganz besonderes Schmankerl.
Was den Schweizern ihr Käse, ist den Österreichern ihre Mehlspeise. Niemand wird bestreiten, dass weltberühmte Käse wie Emmentaler, Appenzeller & Co in der Schweiz am besten schmecken. Deshalb reicht dem Schweizer auch die einfache Brotzeit mit frisch gebackenem Brot, hartem Bergkäse und sämiger Butter, begleitet von einem Glas Milch, eigentlich aus. Aber weil die Eidgenossen es dann doch wissen wollen und gerne aus dem Vollen schöpfen, steht beispielsweise rund um den Sanetschpass bis zum Greyerzersee Käsefondue mit Hochprozentigem ganz oben auf der Speisekarte. Man nehme Greyerzer und Emmentaler, Knoblauch, Weißwein und Kirschschnaps und schon steht der launigen Völlerei nichts mehr im Wege.
Ein kulinarischer Reiseführer durch die Alpen kommt ohne Käsefondue nicht aus.
Österreichs Kulinarik brutzelt gerne in heißen Öfen und kommt dann als unfassbar zart schmelzendes Schmankerl wieder heraus. Salzburger Nockerl, dieser aphrodisierende Wahnsinn aus Eiklar, Zucker und Mehl ist definitiv etwas für Küchengötter der Mozartstadt.
Mindestens ebenso köstlich, aber weniger hysterisch, präsentiert sich der Kaiserschmarren an der Nordwestseite des Dachsteinmassivs im Bereich des Gosaugletschers. Diese Lieblingsspeise von Kaiser Franz Joseph I. (Du weißt schon: „Sisi“ – „Franzl“) kann auch von normalsterblichen Küchenfeen und -trollen zubereitet werden. Einfach Mehl, Eidotter und Milch verquirlen, dann steif geschlagenes Eiklar unterheben, ein paar Rosinen rein, und knusprig anbraten. Schmeckt am besten tief verschneit unter Puderzucker, begleitet von steirischem Apfel-, oder Zwetschkenkompott.
Wo Obatzda auf Schweinshaxe trifft, lernst du Bodenständigkeit erst wirklich zu buchstabieren. Hier ist alles ehrlich, man isst sozusagen mit Handschlagqualität. Das Schwein wird in allen Bestandteilen serviert, knusprig gegrillt oder zeitlos gegart und liegt gesotten auf dem Teller. Gerne wird es von Sauerkraut begleitet, ein deftiger Knödel rollt ebenfalls einher. Dort, wo in Deutschland Berge stehen, also in Bayern, heißt es übrigens „Knödel“. Nördlicher sagt man Kloß oder Klops. Im kulinarischen Reiseführer reichen einander Bayern und Österreich verliebt die Hand.
Wo Italien sich noch österreichisch fühlt, wo die Berge hoch sind und der Schnne „gführig“ ist, lebt auch die alpine Küche Italiens ihr ganz eigenes Dolce Vita. Das Menü zwischen Alpe und Adria schmeckt wie ein Prolog zwischen Himmel und Erde. Fruchtige Süße trifft schmalzige Deftigkeit. Da suhlen sich im Raum um das malerische Meran gerne südliche Feigen in nördlichem Speckmantel.
Mit Pasta wird natürlich trotzdem nicht gespart, so entstehen Köstlichkeiten, wie der Südtiroler Schlutzkrapfen – ein enger Verwandter von Ravioli und Kärntner Kasnudeln. Das Kapuzinerfleisch brät man in den Sarntaler Alpen in heißem Butterschmalz. Neben den Kalbsnieren werden zu diesem Schmankerl auch grüne Bohnen, Knoblauch und natürlich viel Speck verwendet, abgeschmeckt wird mit sonnenverwöhntem Basilikum. Ein Marillenschnaps danach ist Pflicht.
Vielleicht nicht ganz so traditionell, wie es gerne in kulinarischen Reisführern dargestellt wird, ist dieses köstliche Gericht heute fix mit der Region um Savoyen verbunden. Die Rede ist von Tartiflette, einem Schmankerl aus Kartoffeln, Zwiebeln, Speck und Reblochon-Käse. Das Ganze wird unter unglaublich köstlicher Duftentwicklung im Rohr gratiniert. Dazu passt perfekt knackiger Salade montagnarde. Unverzichtbar als Dessert: die berühmte Heidelbeer Tarte. Mehr lesen ...
Das letzte Land, in das dich unser kulinarischer Reiseführer entführt, ist Slowenien. Vor allem rund um den wildromantischen Triglav National Park, der sich an der Grenze zu Italien befindet, liebt man Njoki. Diese köstliche Teigware ist den italienischen Gnocchi und dem österreichischen Nockerl nah verwandt. Bloß sind Njoki größer und handfester und erscheinen am liebsten in Begleitung von Pilzen, vorzugsweise Steinpilzen. Guten Appetit!
Dein Schmankerlstubn Team